Beschreibung
Die Kriege in Somalia, Sudan, Ruanda, Burundi, Kongo und
Angola sind bekannte Beispiele für die Bruchlandungen des
internationalen Konfliktmanagements “von oben”. Unter
Entwicklungs-NGOs, die in solchen Konflikten immer wieder
zu stummen Zeugen der Gewalteskalation werden, lösten sie
eine – wenn auch zögerliche – Reflexion der eigenen Tätigkeit
aus. Wie können sie als nicht-staatliche Akteure von außen dazu
beitragen, dass Konflikte auf dem afrikanischen Kontinent ohne
Gewalt ausgetragen werden? Geleitet von dieser Frage wird die
komplexe Wirklichkeit jener Entwicklungsorganisationen
untersucht, die sich der Herausforderung stellen, in Konflikten
eine konstruktive Rolle zu übernehmen. Anhand zahlreicher
Beispiele hinterfragt die Studie die Praxistauglichkeit der
vorhandenen Konzepte und prüft, inwiefern diese in der
entwicklungspolitischen Arbeit von NGOs umgesetzt werden.
Kritisch reflektieren die Autoren zugleich die Rolle, die
Gewaltprävention in der Entwicklungszusammenarbeit
einnimmt bzw. in Zukunft einnehmen könnte: Handelt es sich
um eine legitime Einmischung in Konflikte oder vielmehr um
die zeitgemäße Garnierung althergebrachter Hegemonialpolitik?
Durch eine genaue Problemanalyse werden die Chancen und die
Veränderungskraft deutlich, die mit rechtzeitiger
Gewaltprävention “von unten” verbunden sind. Ein
ermutigendes Plädoyer, inspirierend für Praktiker und
Theoretiker der Entwicklungspolitik.