Beschreibung
Schreiben Mystikerinnen des Spätmittelalters anders über Gott und
den Menschen als Mystiker und schreiben sie in der Weise anders,
wie es feministische Theologie für weibliche Gottes- und
Menschenbilder behauptet?
Der vorliegende Band versucht die Frage nach der Angemessenheit
feministischer Theorien für die Interpretation mystischer Schriften des
Mittelalters in einer vergleichenden Textuntersuchung zu
beantworten. Die Aussagen Mechthilds von Magdeburg, Marguerite
Poretes, Meister Eckharts und Heinrich Seuses werden zu
verschiedenen Themenbereichen wie Gottes- und Menschenbild,
Geschlechterverhältnis, Ethik, Selbstverständnis und Unio mystica
untersucht und miteinander verglichen. Die kritische
Auseinandersetzung mit der Frage nach geschlechtsspezifischer
Mystik zeigt die Notwendigkeit eines differenzierten Umgangs
feministischer Forschung mit den historischen Quellen wie mit den
eigenen Denkvorgaben auf.
Dr. phil. Dr. theol. Theresia Heimerl,
geb. 1971, seit 2001 Assistentin am Institut für Religionswissenschaft
der Karl-Franzens-Universität Graz; Forschungsschwerpunkte:
Religionen der Spätantike, Körper und Religion.