Beschreibung
Der Verfasser formuliert in einem ersten Teil in kritischer und
konstruktiver Auseinandersetzung mit geschichtsphilosophischen Entwürfen
von Tocqueville, Spengler, Toynbee und Huntington, die allgemeine
Sinnfrage als Frage nach vielfältigen geschichtskategorialen
Sinnstrukturen. Solche Strukturen sind die großkulturellen Ökumenen, die
nach einem gesamtmenschheitlichen Evolutionsschema kulturkomparatistisch
aufeinander bezogen werden: Neben Alteuropa die angelsächsische Welt,
Lateinamerika, Rußland, der islamische Kulturkreis, Indien, China. Das
interpretationsträchtige Muster gibt hier Ericsons sinnevolutive
Individualpsychologie in ihrer Strukturalistik vor. – Im zweiten Teil
wird die Analyse auf menschheitliche Großphänomene wie Weltreligionen und
-ideologien in fundamental-kritischer Weise ausgeweitet: Verfasser
plädiert im Sinne einer neuen Aufklärung für eine mögliche futurologische
Einheit der Menschheit in Gestalt eines Panhumanismus. Das Wesen dieser
Humanitätsidee besteht darin, dem Menschen als Grund seiner unbedingten
Würde einen von keiner empirischen Instanz zu beeinträchtigenden “harten
Kern” von absoluter Geltung zuzusprechen.