Beschreibung
Die vorliegende Untersuchung analysiert die Transformation
der deutschen Kriegswirtschaft zur zentralen Planwirtschaft
der SBZ/DDR als einen Prozeß der wirtschaftlichen
Machteroberung durch die neue kommunistische
Herrschaftselite. Diese Machteroberung wird nicht nur in
ihren Konzepten, Methoden und Ergebnissen beschrieben,
sondern – durch einen Perspektivwechsel von der zentralen
auf die regionale Ebene – erstmals auch in ihrem ganz
alltäglichen Vollzug, als gesellschaftliche
Auseinandersetzung zwischen den politisch Verantwortlichen
auf der einen und den Betroffenen in Landwirtschaft sowie
gewerblich-industrieller Wirtschaft auf der anderen Seite
nacherlebbar. Dabei wird deutlich: Der Übergang zur
zentralen Planwirtschaft der SBZ/DDR wurde vom unbedingten
Willen der KPD/SED zur Macht zwar zielstrebig
vorangetrieben, kam aber zu keinem Zeitpunkt einem planvoll
und politisch umsichtig gesteuerten Gesellschaftsprozeß
gleich. Treffend kann er nur als eine endlose Kette von
Zwangslagen und Notlösungen beschrieben werden. Der Preis
für die hohe politische Verfügbarkeit des neu etablierten
Wirtschaftssystems war seine chronische innere Instabilität.