Beschreibung
Die Lebensform Familie befindet sich in einem grundlegenden
Veränderungsprozess. Er ist gekennzeichnet durch einen rapiden Anstieg der
Kinderarmut, eine dramatische demografische Entwicklung, ein neues, auf
Erwerbsarbeit und Familie zielendes Selbstverständnis der meisten
Frauen und vieler Männer und schließlich durch eine Entmonopolisierung der
herkömmlichen Kleinfamilie, auf deren Schutz und Förderung Familienpolitik
vornehmlich abzielt. Muss daher nun “Kinderpolitik” an die Stelle der
Familienpolitik treten?
In welchem Zusammenhang stehen die genannten Trends mit dem epochalen
Wandel der Arbeit? Individualisierung und Pluralisierung der Lebensformen
erweitem die Spielräume freier Entscheidungen; sie sind aber auch Teil
eines technologisch und ökonomisch angetriebenen Desintegrationsprozesses,
der das Risiko erhöht, durch die Maschen der familialen und
sozialstaatlichen Solidaritätsnetze zu fallen.
Mit Beiträgen von Christian Alt, Hans Bertram, Jürgen Borchert, Friedhelm
Hengsbach SJ, Ilona Ostner, Sibylle Raasch, Christa Schnabl, Mechthild
Veil, Max Wingen und Margherita Zander