Beschreibung
Das Interesse des Internationalen Josephus-Kolloquiums, dessen Vorträge
hier abgedruckt sind, richtete sich auf die jüdischen und die römischen
Voraussetzungen, unter denen der einstige Jerusalemer Priester und
nachmalige römische Pensionär Flavius Josephus seinen Entwurf einer
Weltgeschichte abfasste, die Antiquitates. Als besonders
aufschlussreich
erwies sich die Frage nach den Ansprüchen, die er in seinen Schriften für
die Geltung seiner eigenen Person erhebt. Anscheinend hoffte er, der
Initiator einer von Rom ausgehenden Reform des Judentums zu werden – in
welchem er sich durchaus qualifiziert gefühlt hätte, die Spitze der
wiederherzustellenden “Theokratie” (sein Wort) zu bilden.
Gleichzeitig jedoch entschieden sich die Rabbinen für ein Judentum ohne
König…
Josephus hat seinen Anklang nicht dort gefunden, wo er ihn suchte, in der
römischen Gesellschaft und bei den Juden in- wie außerhalb dieser, sondern
bei den von ihm wenig geschätzten Christen. Über deren Art, sich im
Römischen Reich geistig zu behaupten, folgen zwei Essays, das
Johannesevangelium und auch Paulus betreffend.
Die Bände 2, 4, 6, 10, 12 und 14 (vorliegend) der “Münsteraner
Judaistischen Studien” dokumentieren die sechs Josephus-Kolloquien, die
während der sechsjährigen Dauer des Münsteraner Josephus-Projekts an
verschiedenen Universitäten Europas stattfanden. Eine Bibliographie dieses
Projekts ist in diesem Band enthalten.