Beschreibung
Das Bemühen um eine intellektuelle Begründung und
Durchdringung des Vorsehungsgedankens bleibt – ungeachtet
ihrer gegenwärtigen Krise – eine unveräußerliche Aufgabe
von Theologie: Eine Eliminierung des Glaubens an Gottes
Wirken in der Welt entzöge dem christlichen Bekenntnis seine
Grundlage; ein Verzicht auf seine philosophische Fundierung
daher müßte alle weitere theologische Begründungsarbeit der
Bodenlosigkeit verdächtig machen.
Vor diesem Hintergrund wird in der vorliegenden Arbeit erstmals
systematisch das
Ringen J. G. Fichtes um eine adäquate Aufarbeitung des
Vorsehungsbegriffs untersucht. Dabei zeigt sich, dass die
damit verbundene Problematik, insbesondere der scheinbare
Gegensatz zur Freiheitsidee, für die Entwicklung der
Fichteschen Philosophie von zentraler Bedeutung ist. Fichte
kommt zu einer verblüffenden Lösung, die sein Denken in
mancher Hinsicht in einem anderen Licht erscheinen lässt,
und die auch für eine theologische Neubesinnung auf den
Vorsehungsbegriff wichtige Impulse geben könnte.