Beschreibung
In den Debatten um Globalisierung stehen besonders deren Auswirkungen auf die Länder des
Nordens im Vordergrund. Die Länder des Südens erscheinen trotz der Rede von der
“Glokalisierung” oftmals als Opfer der Globalisierung. Oder der Anteil des Südens an der
Globalisierung wird in exotisierenden oder dichotomisierenden Szenarien (“worldmusic” und
“Jihad vs. McWorld”) präsentiert, die wiederum auf ihre Bedeutung für den Norden reduziert
werden.
Diesen Verkürzungen tritt der Band entgegen. Erstens steht das scheinbar “periphere” Afrika
im Mittelpunkt des Bandes. Zweitens wird der Versuch unternommen, lokale Dimensionen
des Handelns in einer globaler werdenden Welt zu betonen. Drittens hinterfragen die
theoretischen Beiträge die bestehenden Kategorien von global und lokal und werfen den Blick
auf Zwischenräume und Nuancen, die für die Analyse der Verbindung von Lokalem und
Globalem von Bedeutung sind.
An diesem Band, der aus der Arbeit des Bayreuther Sonderforschungsbereichs “Lokales
Handeln in Afrika im Kontext globaler Einflüsse” hervorgegangen ist, wirken Autorinnen und
Autoren aus Ethnologie, Islamwissenschaft, Geographie und Soziologie mit, die aus ihren
jeweiligen Fachperspektiven einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung eines interdisziplinären
Zugangs zum Thema leisten.
Prof. Dr. Dieter Neubert lehrt seit 2000 Entwicklungssoziologie an der Universität
Bayreuth.