Beschreibung
Als zeitgenössische Protestbewegung ist die Lebensschutzbewegung in der
BRD in kollaborative wie antagonistische kulturelle Strömungen
eingebettet. Die Untersuchung rekonstruiert die Anfänge der heutigen
Bewegung aus der Perspektive ihrer Protagonistinnen und Protagonisten und
analysiert, wie die Politisierung von Religion, die Sakralisierung von
Biologie und eine moralische Rekonstruktion von Geschlechterverhältnissen
zusammenwirken. Sie versteht diese Dimensionen als Elemente einer
Kosmologie in Aktion, die auf die Transformation von Individuen
und Gesellschaft im Feld emergenter biosozialer Phänomene gerichtet ist.
“… ein wertvoller Beitrag empirischer Fundamentalismus-Forschung … ”
“Verankert im Fach Europäische Ethnologie, plädiert die Autorin mit
spürbarer Leidenschaft dafür, “Fundamentalismus”, “Moderne”,
“Gender” und empirische Religionsforschung als relevante Arbeitsfelder
zu erschließen. Das dabei angelegte Reflexionsniveau ist beeindruckend.
Dies gilt vor allem für die luzide Verarbeitung des Theorieangebots,
insbesondere im Hinblick auf die Methodik der teilnehmenden Beobachtung
und die Selbstpositionierung der Forscherin in einem “schwierigen
Feld””.
“All jenen, die sich mit Religion unter den Bedingungen einer komplexen
Moderne befassen, sei diese in vielfacher Hinsicht lehrreiche Arbeit
wärmstens empfohlen.”
Peter J. Bräunlein in “Zeitschrift für Religionswissenschaft”