Beschreibung
Als ein Aspekt der elementaren Signatur der Frühen Neuzeit kennzeichnet
Pluralisierung die
sozial und kognitiv relevante Vermehrung legitimierungsfähiger
Wirklichkeitsrepräsentationen. Neues beginnt dezidiert als Neues wahrgenommen
zu werden, komplementäre und kompetitive Teilwirklichkeiten und Wissensordnungen
werden als solche erfaßt. Diese gleichsam prinzipiell gewordene Erfahrung von
Pluralisierung bewirkt die Ausbildung von neuen Formen der Autorität.
Zwar `zähmt’ Autorität Pluralisierungsprozesse, indem sie jedoch
Geltungsansprüche neu definiert und Differenz-, Kontingenz- und
Komplexitätsbewältigung ermöglicht, eröffnet sie mit den ihr eigenen
Widersprüchen und
Ausdifferenzierungen neue Freiräume.