Ferngelenkte Friedensbewegung?

ab 24,90 

Michael Ploetz, Hans-Peter Müller

DDR und UdSSR im Kampf gegen den NATO-Doppelbeschluß

ISBN 978-3-8258-7235-1
Band-Nr. 6
Jahr 2004
Seiten 400
Bindung gebunden
Reihe Diktatur und Widerstand

Artikelnummer: 978-3-8258-7235-1 Kategorien: ,

Beschreibung

Die Friedensbewegung der 1980er Jahre prägte das Lebensgefühl einer ganzen
Generation, die den Frieden zwischen Ost und West durch den Doppelbeschluß
der NATO akut gefährdet glaubte. Die Frage, inwieweit diese
Friedensbewegung von den kommunistischen Machthabern in Ost-Berlin und
Moskau instrumentalisiert wurde, gab damals Anlaß zu heftigen
Kontroversen. Nach dem Zusammenbruch der SED-Diktatur ist es nun erstmals
möglich geworden, ein fundiertes Bild vom Ausmaß der östlichen
Fernsteuerung zu zeichnen. Die Akten des SED-Parteiapparats halten aber
darüber hinaus manche Überraschung bereit: Zum einen belegen sie, daß die
Friedensbewegung ihre Entstehung einer langfristigen sowjetischen
Strategie zur Niederwerfung der westlichen Demokratien verdankte. Zum
anderen zeigen sie, wie Teile der Friedensbewegung gegen die Fernsteuerung
rebellierten und statt dessen den Schulterschluß mit den Dissidenten und
Pazifisten im „sozialistischen Lager“ suchten. Nach Kenntnisnahme dieser
Akten wird sich eine politische Sozialgeschichte der Bundesrepublik
jedenfalls nicht mehr ernsthaft schreiben lassen, ohne nach dem Einfluß
der SED zu fragen.