Beschreibung
Was gezeigt werden kann, kann nicht gesagt werden. (Wittgenstein,
Tractatus logico-philosophicus 4.1212)
Im Sagen zeigen … im Feiern zeigen … im Sagen und im
Feiern zeigt sich der Rahmen …
Rahmenüberlegungen auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen
Perspektiven, gedacht als praktisch-theologische Annäherungen an Handlung
und Kultur, Wissenschaft und Hermeneutik sowie Essen bzw. Trinken und
Mahlkatechese; aber auch gedacht als prozessreflektierende
Auseinandersetzungen sind das Grundthema dieses Buches.
Gemeinschaftliche und individuelle Lebenskultivierung bedarf einer Form.
Diese Form, dieser Rahmen kann nicht dargestellt werden, sie/er zeigt
sich – im Leben, d. h. u. a. im Sagen, im Schreiben und im Feiern. Die
Verschränkung von Sagen, Schreiben und Feiern ist ein sich durchziehendes
Anliegen dieser Arbeit und wohl auch ein Grundanliegen der Theologie. Was
zeigt die Theologie, was zeigen Theologinnen und Theologen in ihrer
Rede, in ihren Schriften und in ihren Feiern? Aus theologischer Perspektive
bildet die Auseinandersetzung um den lebensermöglichenden oder
lebenszerstörenden Rahmen den Angelpunkt jeglicher (Lebens-)Kultivierung.
Eine Auseinandersetzung mit diesen Fragen soll am Beispiel des Essens und
Trinkens versucht werden. Dieser Versuch bewegt sich aber immer an der
Grenze: An der Grenze zwischen Innen und Außen, zwischen notwendigen
festen Konturen und größtmöglicher Offenheit. Dieses Gehen an der
Nahtstelle zwischen Innen und Außen als Berühren desjenigen, was sich nie
gänzlich darstellen lässt, sondern sich zeigt – das soll in dieser Studie
aufscheinen.
Martina Kraml ist Assistentin am Institut für Praktische Theologie der
Theologischen Fakultät Innsbruck.