Beschreibung
“Sieh hin….das sieht man doch!” scheint einer der Imperative einer visuellen Kultur zu
sein. Das Evidenten, also das “Offenkundige” (wie es der Duden übersetzt) oder
“Augenscheinliche”, bildet einen der Ordnungsraster des Wissens. Evidenz scheint
einer der Medienfunktionalismen zu sein, die die Sprechweise populärer, aktueller und
diskursiv organisierter Mediensysteme gewährleistet. Aber wie überhaupt wird Wissen
zu Bild? Aus welchem metaphorischen, symbolischen oder diskursiven System
artikuliert sich ein Bild und wie wird es als Sprechweise kommunikabel und damit zur
Handlung? Ist das Evidente eine Form der Wissensartikulation? Inwieweit überformt
sich die visuelle Tatsache zum bildlichen Beweiß? Was ist der Wahrheitsbegriff des
Bildes? Die Beiträge von Ralf Adelmann, Ulrike Bergermann, Daniel Gethmann,
Vinzenz Hediger, Eva Hohenberger, Tom Holert, Heike Klippel, Rolf F. Nohr, Leander
Scholz und Herbert Schwaab befragen unterschiedliche Materialien zu diesem Thema.
Viren, rauchende Colts, Familienserien, Tierfilme und Science Center sind nur einige
der Beispiele, an denen die Struktur und Funktion der Evidenz geklärt werden soll.