Beschreibung
Arbeit und Freizeit sind seit der Industrialisierung von einander
getrennte Bereiche. Während in den kapitalistischen Ländern die Trennung
von Arbeitswelt und Lebenswelt zumeist sehr prägnante Formen annahm,
entwickelten sich in den staatssozialistischen Ländern Beziehungen
komplexer und diffuser, teilweise spannungsreicher Art. Sie waren
einerseits durch noch schärfere Trennungen, andererseits aber durch
unerwartete Überlappungen der beiden Welten gekennzeichnet. Manche der
dadurch erzeugten Verhaltensweisen und Einstellungen wirken bis heute
nach.
Die Beiträge des Bandes versuchen, anhand empirischer und archivalischer
Forschungen in Estland, Russland, Polen, der Tschechischen Republik, der
Slowakei, Jugoslawien und Bulgarien Aspekte der sozialistischen
Arbeitswelt und Lebenswelt zu beleuchten und die Beziehung zwischen ihnen
bis in die postsozialistische Gegenwart zu verfolgen.