Beschreibung
Die britischen Ursprünge der Cultural Studies wurden
im Kontext ihres globalen popkulturellen Booms oft
übersehen: Im Nachkriegsengland engagierten sich
Intellektuelle (Williams, Thompson, Hoggart, Hall) in
gegenkulturellen Netzwerken. Sie ließen Grenzziehungen
wissenschaftlicher Disziplinen hinter sich, um
“Kultur” gesellschaftlich neu zu begreifen. Im
austromarxistischen Milieu, also bereits im ersten
Drittel des 20. Jahrhunderts, demokratisierten und
politisierten Intellektuelle (Neurath, Zilsel, Jahoda,
Lazarsfeld) in außeruniversitärer Wissenschaft den
Kulturdiskurs. Der Vergleich beleuchtet einen
vergessenen Beitrag in der Geschichte der Kulturwissenschaften.