Die politische Sprengkraft der Physik

ab 14,90 

Christian Sachse

Robert Havemann im Dreieck zwischen Naturwissenschaft, Philosophie und Sozialismus (1956-1962)

ISBN 978-3-8258-8979-3
Band-Nr. 11
Jahr 2006
Seiten 208
Bindung broschiert
Reihe Diktatur und Widerstand

Artikelnummer: 978-3-8258-8979-3 Kategorien: , ,

Beschreibung

Der Marxismus-Leninismus osteuropäischer Prägung sah sich stets als
wissenschaftliche Weltanschauung und somit als „Garanten des
Fortschritts“. Als es dann aber aus den Naturwissenschaften umwälzende
Fortschritte zu vermelden gab, tat sich die Parteiphilosophie plötzlich
schwer, diese zu akzeptieren. Die Theorien vom Urknall und vom Wärmetod
des Kosmos stellten die „ewigen Entwicklungsgesetze vom Niederen zu
Höheren“ in Frage. Damit stand auch die Theorie der Entwicklung der
Menschheit (von der Urgesellschaft bis zum Kommunismus) zur Disposition.
Dies hatte für das politische System unmittelbare Folgen, denn der
Marxismus-Leninismus diente der „Diktatur des Proletariats“ als
Legitimationswissenschaft. Das Buch setzt seinen Fokus auf den
Naturwissenschaftler Robert Havemann, der sich zunächst für die Akzeptanz
der modernen Physik einsetzte, um schließlich aus ihr heraus politische
Reformvorstellungen zu entwickeln, die in seiner berühmten Vorlesung
„Dialektik ohne Dogma“ einen Höhepunkt erreichten. Daß er dabei mit
deutschen, russischen und jüdischen Physikern zusammenarbeitete, gehört zu
den bisher unbekannten Kapiteln seines Lebens.