Beschreibung
Mit der Trias “Rhetorik, Kommunikation, Medialität” ist die
Wechselbeziehung von Mündlichem und Schriftlichem angesprochen. Es wird
die Frage gestellt, was eigentlich historisch geschah, wenn Mündliches
schriftlich und Schriftliches mündlich wurde. Sucht man in diesem Band
darauf Antworten, so wird man auf konkrete Beispielfelder stoßen, wird man
Analysen des schriftlichen Dialogs und des mündlichen Geprächs finden,
wird man rhetorischen Überzeugungsmitteln wie dem Exemplum ebenso begegnen
wie dem Briefwesen als einem Bereich zwischen direkter Kommunikation und
einem vermittelten Austausch, wie er durch Boten, Gesandte oder Herolde
erfolgte. Und man wird schließlich auf die scheinbar so
selbstverständliche und in Wirklichkeit doch äußerst prekäre Ebene der
“face-to-face”-Begegnung geraten, wo Kommunikation in rituell-regulierter
Präsenz erfolgte und durch Fehlverhalten ständig bedroht war. Die Beiträge
dieses Bandes widmen sich also einem weitgesteckten Stoffeld der
mittelalterlichen Kulturgeschichte, doch sie fügen sich in bemerkenswerter
Weise zu einem geschlossenen Bündel sich ergänzender Aspekte zusammen.