Beschreibung
Der Karneval der Kulturen, die Internationalen
Filmfestspiele, die Berlin Biennale oder das Internationale
Tanzfest Berlin sind nicht wegzudenken aus dem Berliner
Kulturleben. Als internationale Veranstaltungs- und
Kunstformate gehören sie ebenso wie die laufenden Programme
von Theaterbühnen, Ausstellungsplattformen oder Opern zum
urbanen Alltag Berlins. Vielerorts wird von einer
kulturellen Globalisierung gesprochen: lokale, städtische
Kulturen werden von globalen Strömungen beeinflusst und
geformt. Sozial organisiert werden diese “Global Cultural
Flows” durch transnationale Netzwerke. Doch bislang gibt es
nur wenige Einblicke in die Praxis der Netzwerkarbeit. Wie
können also diese informell vernetzten Organisationsformen
sichtbar gemacht werden?
Anhand einer empirischen Analyse im Berliner Kunst- und
Kulturbereich zeigt die Arbeit von Christine Nippe, warum
Künstler und Kulturvermittler zunehmend transnationale
Beziehungen knüpfen und in ihnen arbeiten. In einer
Ethnographie schildert sie die Praxis der
grenzüberschreitenden Beziehungsarbeit und Mobilität in der
Kunstproduktion und -vermittlung. Dabei wird die Ambivalenz
der transnationalen Netzwerkarbeit deutlich: Vertrauen,
Risiko, Abhängigkeiten, aber auch neue Finanzierungsformen
oder die Entwicklung von avantgardistischen Diskursen und
Kunstformaten charakterisieren diese Arbeitszusammenhänge.
Die Macher berichten über die Herausforderungen
interkultureller Kommunikation, über nationale
Festschreibungen im globalen Kunstmarkt und davon, wie sich
ihre Wahrnehmung von Nah und Fern im Raum verschiebt.
Begeben wir uns also mit der Autorin auf eine Reise in die
grenzüberschreitenden Netzwerke der Berliner Kunst- und
Kulturszene und erfahren mehr über the Traffic in Art and
Culture (George E. Marcus/ Fred R. Myers).