Beschreibung
In ihren Ritualen debattieren und interagieren die Jenu Ku rumba –
vermittelt durch ihre Schamanen – mit den Ahnen und Verstorbenen. Die
Arbeit zeigt, wie die Teilnehmer im Zusammenspiel von Argumentation,
poetischer Imagination und theatralisch-performativem Handeln ihre
Sozialwelt konzipieren (Ideen von Gemeinschaft, Moral, Gerechtigkeit,
Leid, Person, u. a. m.) und transformieren. Sie schließt so an klassische
Theorien (V. Turner, C. Geertz) an, versteht Rituale jedoch eher als
gesprächshafte und dynamische, rhetorisch-poetische Praktiken. Das
Schlusskapitel diskutiert, inwiefern diese sozial-konstruktionistische
Perspektive auch dem ethnologischen Kulturbegriff neue Impulse zu
vermitteln vermag. Eine interaktive CD-ROM visualisiert die Ergebnisse.