Beschreibung
Der vorliegende qualitative Kulturvergleich patenschaftlicher Praktiken
untersucht die Bedeutung verwandtschaftlich gestalteter Beziehungen für
moderne Machtprozesse. Rituelle und mimetische Verwandtschaftspraktiken
der Patenschaft ermöglichen es, kapitalistisch intensivierte Konkurrenz
untereinander aufzuheben und zugleich gegen andere zu realisieren.
Die Studie zeigt, daß verwandtschaftliche Beziehungstechniken insbesondere
für Eliten unabdingbar sind. Sie leistet damit einen Beitrag zur
kritischen Gesellschaftstheorie und etabliert patenschaftliche Bande,
mittelbar jede Verwandtschaftsform, als welche der Allianz. Beides belegt
die Relevanz ethnologischer Erkenntnisse für ein kritisches Verständnis
moderner, auch westlicher Machtverhältnisse jenseits meritokratischer
Mythen.