Beschreibung
Seit Jahrzehnten ist das Hirn-Todeskriterium weltweit etabliert und
zugleich Gegenstand heftiger Kritik: Der Tod wird diagnostiziert, obgleich
der menschliche Organismus nach wie vor als integriertes Ganzes
funktioniert. Dieses Buch stimmt Kritikern des hirnbezogenen
Todes kriteriums dahingehend zu, dass es mit einer organismischen
Definition des Endes eines Lebens unvereinbar ist. Sinnvoll ist
es jedoch vor dem Hintergrund einer mentalistischen Definition des
Lebensendes: Ein Leben ist zu Ende, wenn ein Bewusstsein irreversibel
erloschen ist. Gemäß Hirn-Todeskriterium sind wir essentiell keine
funktionierenden Organismen, sondern zerebral realisierte Bewusstseine.
Diese philosophische Implikation des Hirn-Todeskriteriums sieht sich
gestützt durch die verbreitetste Antwort auf das Problem der
Selbst-Identität. Das Hirn-Todeskriterium erweist sich als das beste
denkbare Todeskriterium, dessen weitere philosophische Implikationen auf
eine revisionäre Ontologie hinauslaufen, die den Gegenstandsbereich der
Bioethik bestimmt.