Beschreibung
Kann unentgeltlich und ohne Erwartung einer Gegengabe gegeben werden?
Anthropologische Untersuchungen zeigen die Ambivalenzen auf, die dem
Schenken anhaften.
Eine ökonomische Kontamination schreibt die Gabe immer
schon in einen Kreis von Tausch, Verpflichtung und Schuld ein. Anhand von
ausgewählten biblischen Stellen versucht die vorliegende Arbeit eine
Dynamik von Gabe zu erarbeiten, die sich aus Leben, Wirken und Lehre Jesu
Christi erschließt: Gabe als bejahende Annahme des Anderen, die in die
liebende Hingabe an ihn mündet. Im ethischen Gestus des Zeugnisses
verdichtet sich dies darin, für den Anderen einzustehen und Verantwortung
zu übernehmen, ohne letzte Gewissheiten zu haben und im Wagnis des
Scheiterns.
Lintner Martin M., Mitglied des Servitenordens, geb. 1972
in Südtirol, Studium der katholischen Theologie in Innsbruck, Wien und
Rom; Promotion mit der vorliegenden Arbeit an der Universität Wien.