Beschreibung
Während der Sklaverei blieb Jamaica eine monströse
Verzerrung der menschlichen Gesellschaft. Unter dem Terror
der europäischen Sklavenhalter erwirtschafteten versklavte
Afrikanerinnen und Afrikaner den Reichtum der weißen Herren.
Fluchtversuche waren beinahe chancenlos und endeten häufig
mit Verstümmelung und Tod. Trotzdem riskierten einige Frauen
und Männer ihr Leben für die ersehnte Freiheit. In den
unzugänglichen Regenwäldern der Inselberge organisierten sie
den bewaffneten Widerstand gegen ihre Verfolger. Jamaica
entwickelte sich zu einer Hochburg der Maroons, wie die
Schwarzen Freiheitskämpfer genannt wurden. Sie gründeten
neue Gesellschaften nach ihren afrikanischen Erfahrungen.
Bis heute haben sie ihre Unabhängigkeit und ihre
Selbstbestimmungsrechte verteidigt.
Ihr historischer Erfolg im Kampf gegen Unterdrückung hatte
eine starke Symbolwirkung auf nachfolgende Schwarze
Protestbewegungen. Rastafari, Black Power und moderne
kulturelle Äußerungsformen wie Reggae oder Hip Hop sind im
geschichtlichen Kontext der widerständigen Praktiken
Schwarzer Menschen in der Diaspora zu lesen.