Beschreibung
Die Dynamik sozialer Netzwerke zwischen andinen Migranten
ist entscheidend für die Entwicklung des sogenannten
„informellen Sektors“ in Peru. Die aus dörflichen
Verhältnissen abgeleiteten Netzwerkstrukturen der
„informellen“ erweisen sich als determinierend für
Kapitalbildungs- und soziale Differenzierungsprozesse. Die
enorm hohe regionale Mobilität der andinen Bevölkerung
wird dabei zum Schlüsselfaktor für diese Entwicklung.
Die vorliegende Studie auf der Grundlage einer zweijährigen
Feldforschung untersucht die Migranten aus zwei
Dorfgemeinschaften Südperus, ihre ursprüngliche kulturelle
und wirtschaftliche Differenzierung, die Herausbildung eines
überregionalen Netzwerkes zwischen ihnen und insbesondere
dessen Reorientierung in eine Entwicklungsstrategie
derjenigen, die in Lima den Aufbau einer Textilindustrie
beginnen.
Die tatsächlich überregional durchgeführte
Analyse bedeutet einen wesentlichen Fortschritt gegenüber
den bisherigen bipolaren Stadt-Land-Migrationsuntersuchungen
sowie den davor jahrzehntelang gepflegten
Dorfgemeinschaftsmonographien oder
Stadtrandviertelbeschreibungen in den Andenländern.