Beschreibung
Das Anzeiger-Hochhaus (1926 – 28) gehört als erstes Hochhaus
Hannovers zu den Wahrzeichen der Stadt. Der Madsack-Verlag
setzte sich damit als führender Zeitungsherausgeber der
Region ein architektonisches Denkmal, das er durch eine
Planetariumskuppel krönen ließ und damit der Öffentlichkeit
eine Bildungseinrichtung besonderer Art zur Verfügung
stellte.
Schon die Zeitgenossen sahen in solcher Architektur einen
„Dom der Sterne“, wie Friede Henriette Kraze ihren
gleichzeitig erschienenen Roman nannte. Der Hamburger
Architekt Fritz Höger schuf einen über die Grenzen Hannovers
hinaus wirkenden Bau, der neben dem Chile-Haus in Hamburg,
dem Rathaus in Wilhelmshaven-Rüstringen und der Evangelischen
Kirche in Berlin/Hohenzollernplatz zu seinen Hauptwerken
zählt. Es verbanden sich die Vorstellungen von der
Stadtkrone und dem Volkshaus zu einer Zukunftskathedrale,
die durch die bekrönende Planetariumskuppel eine
anschauliche kosmologische Ausrichtung erhielt.
Der vorliegende Text stellt erstmals das Anzeiger-Hochhaus
in einem größeren Rahmen vor. Eigene Kapitel verfolgen die
in den 20er Jahren für Deutschland höchst aktuelle
Hochhausdiskussion, den Planetariumsgedanken, die komplexen
Vorstellungen des Expressionismus sowie Bezüge zu Högers
architektonischem Gesamtwerk.