Die Plastik im Realismus der Zwanziger Jahre

ab 35,90 

Barbara Lülf

ISBN 978-3-89473-476-0
Band-Nr. 6
Jahr 1993
Seiten 420
Bindung gebunden
Reihe Bonner Studien zur Kunstgeschichte

Artikelnummer: 978-3-89473-476-0 Kategorien: ,

Beschreibung

Erstmals liegt mit diesem Buch eine eindringliche, auf
internationaler Ebene durchgeführte Untersuchung der
realistischen Plastik der 1920er Jahre vor. Galt die
Aufmerksamkeit der Forschung, der Museen und der
Kunstsammler seit ca. 1960 vor allem der Malerei und Graphik
jener Epoche, die häufig auch als Phase der „Neuen
Sachlichkeit“ gekennzeichnet wird, so ist jetzt mit einem
überraschend reichen Werkbestand die bisher unbekannte
Skulptur dieser Zeit neu erschlossen worden. Die
Interpretation wird geleitet von der Frage nach dem
Verhältnis von Kunst und Wirklichkeit, von den Aspekten
der gegenständlichen Ikonographie dieser Bildwerke, ihres
Stils, des Materials und der Technik.
Die neue realistische Strömung, die sich seit 1919, nach dem
Erlöschen der expressionistischen Bewegung, in der
europäischen wie in der amerikanischen Plastik durchsetzte und neben dem
Konstruktivismus behauptete, fand zu einem eigenen,
unverwechselbaren Gepräge. Ihre Themen ordneten sich
absichtsvoll der Ganzheit des allgemeinen und täglichen
Lebens der Gesellschaft ein, ihre Formschöpfungen gewannen
durch Vereinfachung und Monumentalisierung einen hohen Grad an
poetischer Abstraktion. Deutlich abgehoben vom naturalistischen
Konzept des 19. Jahrhunderts, aber auch von der
vordergründigen politischen Besetzung der Kunst im „Sozialistischen
Realismus“ und in der N.S.-Diktatur, eroberten sich diese Bildhauer
einen eigenen Platz in der klasssischen Moderne zwischen den beiden
Weltkriegen.