Beschreibung
Die kleinbäuerliche Landwirtschaft in Togo ist durch
diskriminierende Preis-, Markt- und Besteuerungspolitik an
den äußersten Rand ihrer Existenz gebracht worden. Im
Entwicklungsprozeß des Landes waren und sind die
Kleinbauern, welche die Mehrheit der Bevölkerung darstellen,
nicht Partner, sondern Billigproduzenten für Exportkulturen
und Nahrungsmittel, die vom Regime so lange an der Grenze
zur Subsistenz gehalten werden, wie keine andere
vergleichbar günstig produzierende Mehrprodukt- und
Devisenquelle erschlossen ist. Die Entscheidung der
Regierung für die Wirtschaftsoptionen der internationalen
Wirtschaftsmächte und Finanzierungsinstitutionen hatte eine
tiefgreifende und anhaltende Entfremdung der Masse der
Kleinbauern, den Verlust des Handlungsspielraums sowie die
Erosion politischer Entscheidungssouveränität des Staates
zur Folge.
Diese Thesen stehen im Mittelpunkt der Arbeit.
Sie ist zudem die erste Studie im deutschsprachigen Raum
über die jüngste sozio-ökonomische und politische
Entwicklung Togos. Die vertieft behandelte historische
Herausbildung derWirtschafts- und Herrschaftsstrukturen
sowie der Kontinuität externen Einflusses ermöglichen eine
realitätsbezogene kritische Einschätzung bisheriger
Demokratisierungsversuche und theoretischer Deutungsmuster
von Entwicklungschancen einer kleinbäuerlichen
Landwirtschaft sowie eines weltmachtabhängigen afrikanischen
Agrarstaates.