Beschreibung
Ein historischer Abriß führt in Wandlungsprozesse in
Swahili-Stadtgesellschaften der ostafrikanischen Küste ein
und zu den gegenwärtigen Verhältnissen in der Kleinregion
hin. Der systematische Teil geht auf magisch-rituelle und
somatisch-kurative Praktiken ein. Dieser letztgenannte
Heilkundetyp mit seinen naturalistischen Ätiologien und
Bezügen zur graeco-arabischen Tibb- Medizin ist (wie
nicht-rituelle Therapien generell) lange von der
Küstenforschung vernachlässigt worden. Dieser Komplex wird
anhand von Feldmaterial dargestellt, wobei die
Monetarisierung therapeutischer Dienstleistungen im urbanen
Milieu aufgezeigt wird – ein Vorgang, bei dem neuartige
literale Wissensressourcen und kaufmännisch-kalkulatorische
Strategien ins Spiel kommen und Elemente verschiedener
Medizinsysteme verarbeitet werden. Die Arbeit bildet den
ersten Teil einer Feldstudie, die den Gegenstand
Utabibu-Heilkunde unter den ethnopharmakologischen und
wirtschaftsethnologischen Gesichtspunkten
“Indigenisierung” bzw.
“Professionalisierung/Kommerzialisierung” behandelt.
Past and present processes of social change shaping
Swahili urban societies of the East Afrian coast and
especially the area of study are outlined. Ritual
manipulation and somatically-related curing procedures form
the central theme of the thesis. The last- mentioned type of
curing based on naturalistic etiology and elements of the
graeco-bactric tibb-system of medicine has long been
neglected in coastal research. In the use of field data the
monetarization of therapeutic services in the urban sector
is emphasized: a process amalgamating literal knowledge
resources, elements of different medical systems and special
economic strategies. The thesis is the first part of a
continued field study dedicated to utabibu-medicine in
which combined approaches of ethnopharmacology and economic
anthropology center around indigenization and
professionalization/commercialization.