Asura’-Feiern im Libanon

ab 12,90 

Bärbel Reuter

Zum politischen Potential eines religiösen Festes

ISBN 978-3-89473-652-6
Band-Nr. 10
Jahr 1993
Seiten 152
Bindung broschiert
Reihe Interethnische Beziehungen und Kulturwandel. Ethnologische Beiträge zu soziokultureller

Beschreibung

Zehn Tage dauern die
c=As=ur=a’-Feierlichkeiten, während derer des
Märtyrertodes des Prophetenenkels Husain gedacht wird.
Sie sind die jährliche Neuinszenierung eines der
Gründungsmythen der schiitischen Glaubensgemeinschaft. Die
Schiiten des Libanon – heute bevölkerungsreichste
Minderheit des Landes – waren im politischen, ökonomischen
und sozialen Gefüge des Staates lange marginalisiert und
benachteiligt. Die Veränderungen der
c=As=ur=a’-Feiern im Laufe der letzten 100
Jahre, die Aufnahme neuer Rituale und die Uminterpretation
der Symbolik reflektieren die Politisierung dieser
Minderheit und ihre Forderung nach einer größeren Teilhabe:
Husain – vom Märtyrer zum Revolutionär.

The Shiite community commemorates the martyred Imam
Husain, grandson of the Prophet Muhammad, in an annual
re-enactment of one of its founding myths during the ten
days of c=As=ur=a’. Elaborated ritual and the
multivocal symbolism serve as a blueprint for the performing
community and its relationship to the wider society. The
Shiites of Lebanon – todays largest single minority –
represent the most marginalized group in the sectarian based
organization of the state. Changes in ritual and in the
interpretation of symbols concerning the central themes of
c=As=ur=a’ reflect the political awakening of
the Shiite community and its demand for changes in society.