Die Irène-Erzählung in Louis Aragons La défense de l’infini

ab 12,90 

Eva Maria Maas

ISBN 978-3-89473-683-6
Band-Nr. 6
Jahr 1993
Seiten 144
Bindung broschiert
Reihe Romanistik

Artikelnummer: 978-3-89473-683-6 Kategorien: ,

Beschreibung

„Quelqu’un va-t-il enfin prendre la défense de
l’infini?“ fragte Louis Aragon in der „Préface“ zum 1924
veröffentlichten Werk „Le Libertinage“. Die Antwort gab
der Autor selbst nur kurze Zeit später mit der
„Irène“-Erzählung, Bestandteil des immensen Romanprojekts
„la défense de l’infini“, der `Verteidigung des
Unendlichen‘, das niemals vollendet wurde.
1928 zum ersten Mal erschienen, wurde das Werk „Le con
d’Irène“ lange Zeit als lediglich erotischer, gelegentlich
sogar pornographischer Text verkannt oder zum kaum
interpretierbaren uvre erklärt. Tatsächlich versagen
die gängigen Untersuchungsmuster, da mit ihnen die äußerst
komplexe Struktur der Erzählung nicht erfaßt werden kann.
Die unkonventionelle Form soll es ermöglichen, die
„multiplicité des faits“ und damit das Unendliche
schreibend einzufangen. Auch auf inhaltlicher Ebene wird
gegen Konventionen verstoßen, werden Tabus gebrochen.
Selbstbestimmte Sexualität wird ebenso wie die freie
Imagination zu einer Möglichkeit erklärt, die Grenzen der
Persönlichkeit und die Grenzen der vorgefundenen Realität zu
überwinden.
Die so entstandenen positiven Utopien zeigen nicht nur dem
Autor durch den Prozeß des Schreibens, sondern auch den
Rezipienten beim Akt der Aufnahme, daß Wirklichkeit nicht
endgültig festgelegt ist. Sie kann, zumindest im Bereich des
fiktionalen Raums, überschritten werden – in Richtung
Unendlichkeit.