Beschreibung
Mit der Gründung der Karibischen Gemeinschaft
(CARICOM) und des Karibischen Gemeinsamen Marktes
nahmen vor zwanzig Jahren dreizehn karibische Territorien
einen neuen Anlauf, um ihre wirtschaftliche und
außenpolitische Zusammenarbeit zu intensivieren. Vorbild war
die Europäische Gemeinschaft. Von Anfang an bestand
allerdings Uneinigkeit darüber, wie weit die Integration
gehen sollte. Die größten Fortschritte waren innerhalb der
1981 gegründeten Organisation Ostkaribischer
Staaten)
(OECS) zu verzeichnen, in der sich die kleinen
ostkaribischen CARICOM-Mitglieder zusammenschlossen. Sie
einigten sich auf eine einheitliche Währung, eine gemeinsame
Gerichtsbarkeit, eine koordinierte Außen- und
Sicherheitspolitik, gemeinsame Außenzölle sowie eine
weitgehende Freizügigkeit im Personen-, Güter- und
Kapitalverkehr.
Die karibischen Territorien weisen
zahlreiche Übereinstimmungen im Hinblick auf Geschichte,
Rasse, Sprache, Kultur und Bildung auf. Auch die
Wirtschafts-, Verwaltungs- und Verfassungsstrukturen sowie
die außenpolitischen Ziele sind ähnlich. Das Geflecht der
transnationalen und zwischenstaatlichen Beziehungen in der
Region erfuhr in den letzten Jahrzehnten eine deutliche
Ausdehnung. Trotzdem stagniert der Integrationsprozeß. Die
vorliegende Arbeit zeigt auf, daß externe Einflüsse sich
eher begünstigend auswirken, während interne Faktoren
offenbar unüberwindliche Hindernisse darstellen.
Christoph
Müllerleile war einige Jahre als politischer Berater in der
Karibik tätig. Er schildert die Hintergründe und
Zukunftsperspektiven des karibischen
Integrationsprozesses.