Beschreibung
Der philosophisch begründete Terminus der „Kontingenz“
nimmt die schwebende Möglichkeit des Anders-sein-Könnens in
den Blick, während seine Konfrontation mit dem harten
Begriff der „Ordnungsmacht“ den Spannungsbogen markiert,
den die Autorin über die phänomenologische Analyse
polizeilicher Strukturen herauskristallisiert. Das
Machtpotential der Polizei entfaltet sich im Sog eines
– kontingenten – Realitätsfeldes und zementiert so den
staatlich flankierten Ausbau zu einer über den
Präventionsgedanken hinausgehenden proaktiven Polizei. Vor
diesem Hintergrund der gesellschaftlichen und staatlichen
Einbindung der Institution wird der Raum analysiert, in
welchem der einzelne Beamte seinen Beruf ausüben kann und
muß – im Widerstreit oder im Zusammenspiel mit
institutionell gesetzten Vorgaben und Anforderungen.
Diese
Polizeistudie stellt zugleich die Erkenntniskraft der
Sozialphänomenologie auf die Probe, indem sie diesen
theoretischen Ansatz in enger Verknüpfung mit der Empirie
weitergehend fruchtbar macht für eine kritische qualitative
Sozialforschung.