Beschreibung
Primäres Ziel dieser Arbeit ist die Überprüfung der Annahme,
daß die bevorzugte Behandlung und Bewertung von Mitgliedern
der eigenen Gruppe auf Gruppen darstellungen und
weniger auf authentischen Überzeugungen der Akteure beruhen.
Zu diesem Zwecke wurde das Modell der intergruppalen
Eindruckssteuerung entwickelt, welches Annahmen des
Social-identity-Ansatzes und der Selbstdarstellungstheorie
integriert und dabei versucht, die jeweiligen
Erklärungsdefizite zu kompensieren: Zum einen wird die
Theorie der Selbstdarstellung stärker `sozialisiert’, das
heißt, auf den intergruppalen Kontext ausgeweitet, so daß
auch Verhalten zwischen sozialen Gruppen und ihren
Mitgliedern adäquat hinsichtlich möglicher
Darstellungstendenzen analysiert werden kann. Auf der
anderen Seite wird in bezug auf die Intergruppenforschung
einer Vernachlässigung von Darstellungsphänomenen und einer
undifferenzierten Verwendung des Anonymitätsbegriffs
entgegenwirkt.
Im empirischen Teil des Buches werden vier Experimente
vorgestellt, in denen Schüler aggressives Verhalten
von Schülern ihrer Schule und von Outgroupschülern zu
bewerten hatten. Es zeigte sich ein deutlicher “Einfluß von
Gruppendarstellung auf das Phänomen der
Ingroupfavorisierung”.