Beschreibung
Fragen wir in der Gegenwart, wie eine zeitsensible Theologie
aussehen könnte, so ist eine wichtige Spur die
selbstkritische Vergewisserung des Weges katholischer
Theologie im 20. Jahrhundert. Zentrales Feld der
Transformationen, dem sich die vorliegende Studie widmet,
war die lehramtlich vorgeschriebene Rezeption der
Philosophie und Theologie des Thomas von Aquin. Als
kardinale Aufgabe im Horizont der Moderne stellte sich die
Wahrnehmung der eigenen geschichtlichen Relativität. Sie
wurde eingelöst, plakativ formuliert, im Umbruch von einer
neuscholastischen Theologie mit einer gegenweltlichen
Mentalität zu einer Theologie der “Zeichen der Zeit”, die
in dialogischer Zeitgenossenschaft steht.
Die Reflexionen zum Verhältnis von Historiographie und Systematik in der
Theologie sind ein Beitrag zur virulenten Frage nach der Einheit der
theologischen Disziplinen.