Beschreibung
Die politische Vorherrschaft der weißen Minderheit in
Südafrika ist seit Mitte der 90er Jahre gebrochen. Der Weg
zu einer gerechteren Gesellschaft mit gleichen Chancen, vor
dem Hintergrund von fortbestehendem Rassismus und krassen
Gegensätzen von Arm und Reich, ist jedoch noch lang. Im
Spannungsfeld gesellschaftlicher Transformation zeigen sich
vielfältige Konflikte, die nur in einem umfassenden und
langfristig angelegten innergesellschaftlichen
Friedensprozess bearbeitet werden können.
Denis Dressel und Jochen Neumann, Stipendiaten des
ASA-Programms im Jahre 1997 in Südafrika, gehen in dieser
Studie auf die aktuelle Bedeutung des Konfliktbegriffs und
die Verfahren der Konfliktbearbeitung ein, die in Südafrika
von vielen gesellschaftlichen Akteuren entwickelt und in der
Wahrheits- und Versöhnungskommission, in Jugendarbeit und
Schule sowie auf der kommunalen Ebene erprobt worden sind.
Eine Fallstudie beleuchtet die Arbeit des “Centre for
Conflict Resolution”. Sie macht deutlich, dass
Übereinkünfte auf nationaler Ebene den direkt und vor Ort
Beteiligten oftmals nicht ohne weiteres zu vermitteln sind;
gerade die direkt von Konflikten betroffenen Menschen müssen
Versöhung und den Willen zur Zusammenarbeit in ihrem Alltag,
im lokalen Umfeld, entwickeln können.