Beschreibung
Gegenüber einer Auslegung des Werks Przywaras (1889 – 1972)
als niveauvolle, aber im Grunde überholte Erneuerung
scholastischer Ontologie ist die These der Arbeit, daß sich
in ihm die Züge einer Gott-Rede enthüllen, die der
Radikalität heutiger “Gotteskrise” zu entsprechen vermag:
In erlittener Nicht-Identität, in den geschichtlichen
Katastrophen, im Sich-Wundreiben an der Andersheit des
konkret anderen mitmenschlichen Subjekts beginnt die
Selbstbezogenheit und Selbstgenügsamkeit des Gott-Suchers
aufzubrechen für den “Ganz-Anderen”, für den je größeren
Gott. Damit gibt sich aber auch der Zentralbegriff der
Theologie Erich Przywaras, die analogia entis, gegen jedes
Mißverständnis als Gott und Mensch zusammenzwingende Formel
als das Wort, das einerseits das verzweifelte Ringen
Przywaras um eine lebbare Einheit in einer
auseinanderberstenden Moderne und andererseits den
Widerstand gegen jede Vereinnahmung Gottes vom Menschen her
bezeichnet: analogia entis als Einweisung in die negative
Theologie.
“In einer Zeit, in der – wie zum Beispiel im französischen
und deutschen Sprachraum – die Negative Theologie und ihre
Traditionen neue Aufmerksamkeit gewinnen, ist eine Arbeit
über Erich Przywara, die ihn als einen der Höhepunkte dieser
Tradition liest (“Gottes-Nacht”), von eminenter
Bedeutung.” (J. B. Metz)