Beschreibung
Die politikwissenschaftliche Analyse des Vielvölkerstaates
Kasachstan versucht, vor der Problematik theoretischer
Differenzierung von Ethnizität, Nation und Nationalismus
aufzuzeigen, daß ethnische Vielfalt nicht automatisch
Konflikte impliziert. Anhand der Untersuchung
sozialistischer Modernisierung in der Sowjetrepublik, von
typischen, euroasiatischen Identitätsmustern und den
aktuellen Entwicklungen des neuen Einheitsstaates seit
seiner Unabhängigkeit 1991 wird überprüft, welche Faktoren
die friedliche Koexistenz der über 120 Bevölkerungsgruppen
begünstigen und einer bisherigen Eskalation ethnischer
Konflikte entgegenwirkten. Die Stabilitätspolitik des
kasachstanischen Präsidenten sowie die Kontinuität
sowjetischer Herrschaftspraxis werden als bestimmende
Einflußfaktoren identifiziert.