Das Deutschlandbild in der polnischen Wochenschau und die deutsch-polnischen Beziehungen 1945-1956

ab 24,90 

Johannes Etmanski

ISBN 978-3-8258-0302-5
Band-Nr. 24
Jahr 2007
Seiten 296
Bindung broschiert
Reihe Kommunikationsgeschichte

Artikelnummer: 978-3-8258-0302-5 Kategorien: , ,

Beschreibung

„Von allen Künsten ist für uns der Film die wichtigste“ – dieser Lehrsatz
Lenins für die Zeit des Russischen Bürgerkrieges und die Etablierung der
Sowjetmacht galt auch für die sozialistische Kultur- und Propagandapolitik
der Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei (PZPR) im Nachkriegspolen. Da
die Fernsehtechnik noch nicht zur Verfügung stand, bauten die polnischen
Kommunisten die Wochenschau (Polska Kronika Filmowa) zu einem
publizistischen Führungsmedium aus, das sich aufgrund seiner Verbreitung,
Gestaltung und dem Informationshunger der Bevölkerung rasch einer
außerordentlichen Beliebtheit erfreute. In den Augen der kommunistischen
Machthaber Polens war die wöchentliche Filmchronik jedoch vor allem ein
„politisches Kampfinstrument“, das zur Stärkung der „volksdemokratischen
Kräfte“ eine „gesellschaftlich nützliche Aufgabe“ zu erfüllen hatte. Eine
der wichtigsten Funktionen der Wochenschau bestand darin, Freund- und
Feindbilder gemäß der offiziösen politischen Vorgaben zu kommunizieren.
Aufgrund der besonderen historischen Erfahrungen der Polen im Zweiten
Weltkrieg kam der Darstellung Deutschlands und der Deutschen, später der
beiden deutschen Staaten, in der PKF eine überragende Bedeutung zu. Die
Arbeit analysiert das polnische Deutschlandbild des ersten
Nachkriegsjahrzehnts in einem bislang von der historischen Forschung
völlig vernachlässigten Massenmedium, in dem sich das Spannungsverhältnis
zwischen Zuschauerpräferenzen und ideologischen Ansprüchen der
kommunistischen Machthaber besonders deutlich widerspiegelte. Zugleich
liefert die Untersuchung einen Beitrag zur Diskussion um den Quellenwert
historischer Tonfilmdokumente.