Beschreibung
Im Zentrum von Biographik – das ist die These, von der die Beiträge dieses
Bandes ausgehen – steht weniger das Interesse an der Einmaligkeit
individueller Lebensgestalt; vielmehr geht es um die Bearbeitung einer
Differenz, die entsteht, wenn individuelle Erfahrungen und Erwartungen
nicht mehr durch die Rollenarrangements aufgefangen werden, die eine
Gesellschaft durch Kultur und Religion bereitstellt. An dieser Differenz
entspringend werden Biographien zur imaginativen Ressource; sie können
anhand ihrer Protagonisten Lebensentwürfe, Identitäten, Norm- und
Wertsysteme vermitteln, die bewahrend oder revolutionierend auf ihren
kulturellen und religiösen Kontext zurückwirken.