Beschreibung
Mit dem Ende volkskirchlicher Selbstverständlichkeiten (und
der damit auch über Generationen hinweg bestehenden
Unmündigkeit von Gläubigen) wird Kirche zurecht mit der
Gretchen- und letztlich wohl Schicksalsfrage konfrontiert,
auf welcher Grundlage und in welcher Weise sie zukünftig
ihren Dienst für Menschen und Gesellschaft umzusetzen
versucht. Wenn von einer “Versorgungskirche” aus guten,
theologischen Gründen Abschied genommen wird, ist
zwangsläufig zu erörtern, wer dann Sorge trägt – für
die “Seelen”, als Seelsorgende und mithin Subjekt von
Kirche.
Eine systematisierte Auswertung von theologischen Beiträgen
der letzten Jahre möchte bei der Orientierung helfen, wie
“Seelsorge” begrifflich, theologisch und im darauf
aufbauenden Schritt auch konzeptionell gedacht werden kann.
Dabei kommt die Verhältnisbestimmung von Hauptamtlichen zu
anderen Engagierten ebenso in den Blick wie jene von
kirchlichem Tun in Pfarreien neben (gegenüber?)
beispielsweise Beratungseinrichtungen. Das
Spannungsverhältnis zwischen Seelsorge und Therapie wird in
der gleichen Perspektive erörtert, Proprium und Relevanz
von Seelsorge umreißen zu können.
Elmar Honemann, * 1975; Dipl.theol.,
Aussendung als Pastoralreferent 2005, seit 2015
Diözesanreferent im Bistum Limburg; frühere Mitarbeit in
der Ökumenischen Telefonseelsorge, Diplom als
Ehe-/Familien-/Lebensberater und Master of Counseling 2016.