Beschreibung
In Deutschland erschienen ganze Bibliotheken über den Holocaust. Selten
wird die jüdische Reaktion behandelt, fast immer ganz am Rande. Es muß
erscheinen, als ob die Juden nur ein Objekt der Verfolgungen und des
Genozids gewesen wären.
Das ist nach Yehuda Bauer nur die eine Seite des Geschehens, und deshalb
ist diese Sicht falsch.
Juden waren nicht nur Opfer, Objekte, sondern auch Subjekt,
Gemeinschaften, die reagierten. Sie versuchten, sich zu retten, nicht nur
als Einzelne, sondern auch als Kollektive, ob durch Flucht, Widerstand –
unbewaffneter oder bewaffneter, sie versuchten es durch Verhandlungen und
Appelle an die gegen Deutschland kämpfenden Großmächte.
Daß, gegen alle realistischen Chancen, jüdischer Widerstand eine
geschichtliche Tatsache ist, behandelt dieses Buch. Es ist ein Versuch,
eine ausgewogenere Beschreibung und Analyse des Völkermordes an den Juden
anzuregen.
Yehuda Bauer, geboren 1926 in Prag, lebt in Jeruslamen, israelischer
Historiker, Forschungsschwerpunkte Anitsemitismus, Genozid und Holocaust.
1960 erhielt er die Doktorwürde für seine Arbeit zum Britischen Mandat für
Palästina. Er ist eremitierter Professor für Holocaust Studies der
Hebräischen Universität Jerusalem. Bauer ist Mitglied der israelischen
Akademie der Wissenschaften, und aktiver Ehrenvorsitzender der
International Task Force for Holocaust Education, Remembrance and
Research. In Yad Vashem war er von 1996 bis 2000 Leiter des International
Centre for Holocaust Studies und ist dort heute wissenschaftlicher
Berater. Bei den Dreharbeiten zu Claude Lanzmanns “Shoah” war Bauer
historischer Berater.
Zahlreiche Veröffentlichungen in vielen Sprachen, u.a. “Freikauf von
Juden? Verhandlungen zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und
jüdischen Repräsentanten von 1933 bis 1945” (1996), “Die dunkle Seite der
Geschichte – Die Shoah in historischer Sicht. Interpretationen und Re-Interpretationen” (2001),
“Der Tod des Schtetls” (2011).