Beschreibung
Eine funktionstüchtige politische Öffentlichkeit gehört dem
Sozialphilosophen Jürgen Habermas zu Folge zu den Grundbedingungen jeder
stabilen Demokratie. In ihr hat das Politische als beständiger Diskurs
über die Grundlagen des sozialen Zusammenhalts seinen Ort. Heute
wird die politische Öffentlichkeit praktisch gleichgesetzt mit der
massenmedialen Öffentlichkeit. Fernsehen, Radio und Internet bilden
vielstimmige Kommunikationsarenen, die Gesellschaft und Individuum
zutiefst prägen und einen normativen Begriff von Öffentlichkeit zunehmend
destruieren. Die vorliegende Studie zeichnet die Auswirkungen der medialen
Öffentlichkeit auf die gesellschaftlichen und politischen Diskurse sowie
auf die individuelle Diskursfähigkeit nach und erörtert die Folgen für die
neue Politische Theologie.
Dabei wird der Gedanke entfaltet, dass die neue Politische Theologie durch
die theologischen Paradigmen der Apokalyptik und der Arkandisziplin einen
wichtigen Beitrag zur Arbeit an “unterbrechender Gegenöffentlichkeit” (K.
Gabriel) zu leisten vermag.
Henning Klingen, geb. 1976, Dr. theol., studierte bis 2001
Germanistik und kath. Theologie in Münster, lebt und arbeitet seit 2003 als
Journalist in Wien.