Beschreibung
Informelle Lernprozesse benachteiligter Jugendlicher in der
Freizeitgestaltung oder in Praxislernsituationen sind weitgehend
unberücksichtigt. Die formalen Lernorte sind aber nicht ausreichend in der
Lage Benachteiligungen auszugleichen. Die qualitativ-explorative
Untersuchung zeigt sehr deutlich, dass benachteiligte Jugendliche eine
Fülle an bedeutsamen Erfahrungen in Übergangsprozessen von der Schule in
die Berufsvorbereitung oder Arbeitswelt machen: Kontinuierliche
pädagogische Begleitung, die tätige Praxis in der Berufsorientierung, im
Freizeitbereich, in peer-groups oder auch in familiären Zusammenhängen
sind die wesentlichen Erfahrungsräume. Wie aber können informell erworbene
Kompetenzen benachteiligter Jugendlicher sichtbar und anerkannt werden und
welche Handlungsmöglichkeiten stehen der beruflichen Förderpädagogik dafür
zur Verfügung? Ausgehend von den Mustern der Anerkennung nach Honneth und
des Identitätskonzepts von Marcia werden erste förderpädagogische
Strukturierungen für die berufliche Praxis entwickelt. Bildungspolitische
Handlungsempfehlungen runden das Buch ab.