Beschreibung
Warum lächeln wir, wenn uns unser Gegenüber anlächelt, und warum ist uns
selbst zum Weinen zumute, wenn bei ihm die Tränen fließen? Warum steckt
Gähnen an? Unser reflexartiges Verhalten verdankt sich, neurobiologischen
Forschungsbefunden zufolge, dem Wirken von Spiegelneuronen. Vorliegende
Untersuchung reflektiert diesen Zusammenhang friedenspädagogisch und fragt
nach Auswirkungen eines gewaltfreien bzw. gewaltgestützten Handelns. Sie
kommt dabei zu dem Ergebnis, dass Gewalt zwar Gewaltreflexe hervorrufen
kann, diese aber auch durch Reflexion verhindert werden können. Umgekehrt
kann Gewaltverzicht Gewaltlosigkeitsreflexe und damit – das Potenzial der
Spiegelneuronen nutzend – eine Kettenreaktion gewaltfreien Handelns
auslösen. Die Arbeit ist gleichermaßen adressiert an Friedensforschung wie
Friedenserziehung und Friedensarbeit.
Anja Niermann, B.A., M.Ed. (Katholische Theologie und Germanistik) der
Universität Vechta, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für
Praktische Theologie der Universität Vechta.