Beschreibung
Wohl kaum ein kritischer Einwand gegen den biblischen
Gottesgedanken besitzt bis heute für die Gebildeten unter
seinen Verächtern eine solch schlagende Überzeugungskraft
wie der von Ludwig Feuerbach formulierte und später von
Marx, Nietzsche und Freud in modifizierter Form übernommene
Vorwurf der Projektion. Ist damit hinsichtlich des
Gottesgedankens aber schon alles gesagt? Könnte es sich
nicht vielleicht gerade umgekehrt verhalten, daß das
dezidiert projektive Moment biblischen Gottdenkens auf eine
Wirklichkeit verweist, die größer ist als der Mensch selbst?
Joachim Negel, 2002 Promotion, 2011
Habilitation, seit 2009 Akademischer Rat und Dozent für
Religionsphilosophie und Fundamentaltheologie an der
Universität Marburg, seit 2011 außerdem Privatdozent für
Fundamentaltheologie an der Universität Münster.