Beschreibung
1933 schrieb der Studienreferendar Robert Multhoff (1905 – 1980) in Braunschweig als angehender Gymnasiallehrer seine Examensarbeit, die dann im Archiv gelandet und jetzt von einem der Verfasser bei Erschließungsarbeiten entdeckt worden ist. Am Ende seiner Ausbildung machte sich der promovierte Historiker grundlegende Gedanken zum Verhältnis von Geschichtswissenschaft und Geschichtsunterricht. Welche Beziehung besteht zwischen beiden oder sollte zwischen ihnen bestehen? Was kennzeichnet den Geschichtsunterricht und verleiht ihm einen Eigenwert? Worin liegt sein tieferer Sinn? Als Pionierstudie aus turbulenter Zeit und geschichtsdidaktische Abhandlung auf hohem Niveau ist Multhoffs Arbeit noch immer lesenswert, weshalb sie jetzt ediert vorliegt. Dazu musste der Text in Zusammenarbeit von Archiv und Geschichtsdidaktik in seinen komplexen biographischen, zeithistorischen und ideengeschichtlichen Kontexten erschlossen werden.
Als Examensarbeit steht Multhoffs Abhandlung an der Nahtstelle von Wissenschaft, Unterricht und Lehrerbildung. Dennoch verstaubt diese ergiebige und sehr verbreitete Textgattung bislang in den Registraturen von Prüfungsämtern und den Archiven oder wird gar vernichtet und von der Forschung leider kaum zur Kenntnis genommen.
Dr. Philip Haas, Archivrat in der Abteilung Wolfenbüttel des Niedersächsischen Landesarchivs
Dr. Dietmar von Reeken, Professor für Geschichtsdidaktik mit den Schwerpunkten Geschichtsunterricht und Geschichtskultur an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg