Beschreibung
Vor dem Hintergrund einer unzureichenden Wahrnehmung des jungen Kindes in der gegenwärtigen systematisch-theologischen Diskussion analysiert diese Arbeit zunächst die traditionell relevanten theologischen Aussagen in Verbindung mit dem jungen Kind hinsichtlich ihrer wesentlichen Inhalte. Dabei findet sie ihren Ausgang neben der biblischen Redeweise in der ontologischen Versöhnungslehre des Kirchenvaters Athanasius und in den Ausführungen Martin Luthers über den Kinderglauben („fides infantium“). Es werden nun die empirisch gestützten Aussagen der Bindungslehre und zur Säuglingskompetenz herangezogen, ferner die Ausführungen Daniel Sterns über das Selbstempfinden („sense of self“). Auf wissenschaftstheoretischer Grundlage des Kohärenzpostulates Wolfhart Pannenbergs und der interdisziplinären Religionspädagogik Karl-Ernst Nipkows kommt es zu einem Vergleich und der Darstellung einer an der Wirklichkeit und den Kompetenzen der jungen Kinder orientierten Theologie. Diese trägt überkonfessionelle, soteriologische und die natürliche Entwicklung der jungen Kinder fördernde Züge. Ein spezifischer Begriff von ‚Beziehung‘ tritt auf. Daraus ergeben sich Konsequenzen für die Praktische Theologie.
Michael Rother arbeitet als Gemeindepfarrer und klinischer Seelsorger im Westerwald. Er hat eine Beauftragung zur Wahrnehmung von Religionspädagogik in den landeskirchlichen Kindertagesstätten erhalten.