Beschreibung
Mit der Sinnkrise marxistischer Theorie nach dem Zusammenbruch des “realen Sozialismus” erstarb auch die Beschäftigung mit dem austromarxistischen Erbe. Richard Saage erinnert an diese Schule. Wir begegnen zunächst dem Autor Adler. Adler bemühte sich um eine Synthese der Gedankenführung von Kant und Marx. Er unterscheidet sich von zeitgenössischen bolschewistischen philosophischen Interpretationen des Marxschen Denkens. Zentral für Adler blieb seine Auseinandersetzung mit dem Thema der Demokratie. Saage zeichnet hierbei Adlers Interventionen vor und auf dem Programmparteitag der SDAPÖ 1926 in Linz nach.
Prof. Dr. Dr. Richard Saage ist Professor i. R. für Politikwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und korrespondierendes Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig.
Er ist ein Kenner der Geschichte der österreichischen Arbeiter- und Arbeiterinnenbewegung und wurde 2021 mit dem Victor Adler-Preis, dem österreichischen Staatspreis für die Geschichte sozialer Bewegungen des Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung ausgezeichnet.