Beschreibung
In der Österreichischen Nationalbibliothek befindet sich
einer der wenigen prähispanischen “Codices”, die die
Eroberung Mexikos überlebt haben. Doch handelt es sich bei
diesem Manuskript überhaupt um ein Buch im
westlich-hegemonialen Verständnis, und was bedeutet die
Kategorie Schrift für den Alteritätsdiskurs, mit dem
Europäer die “Neue Welt” beschrieben haben? Anhand
der Geschichte des Codex Yuta Tnoho und seiner
Rezeption lassen sich auf kulturwissenschaftlicher wie auf
schrifttheoretischer Ebene (post-)koloniale Machtgefüge
nachvollziehen, die bis in die Gegenwart wirkmächtig sind.
Katharina Luksch ist Kunst- und
Kulturwissenschafterin in Wien.