Beschreibung
Die (gesamt)europäische Dimension des Falls des Eisernen Vorhangs und dessen Implikationen für pädagogische Dimensionen sind der Gegenstand dieses Bandes.
So wird herausgearbeitet, wie ehemals originäre systematisch pädagogische Entwicklungen, die in der Zeit der ideologischen Eingemeindung des “Ostblockes” nivelliert wurden, nach 1990 wieder entdeckt werden konnten und so Anschlussmöglichkeiten für neue und zugleich alte Pädagogiken sichtbar werden. Andere Beispiele arbeiten heraus, wie im pädagogischen Diskurs vor dem Umbruch systematische Exklusionsprozesse mithilfe expliziter Kampfrhetorik sichtbar gemacht wurden, während sich in der Analyse der Entwicklungsprozesse des Schulsystems nach 1989 Prozesse der Dekonstruktion, der systemischen Rekonstruktion und einer bis heute andauernden graduellen Differenzierung deutlich werden. Auch gesellschaftspolitische Entwicklungen der Nachwendezeit werden auf ihre pädagogische Bedeutsamkeit hin befragt und Dialektiken von Zugehörigkeit und Unzugehörigkeit diskutiert. Auch biographische Reflexionen haben ihren Platz in einem Band, der ein facettenreiches Bild auf die pädagogischen Implikationen des Falls des Eisernen Vorhangs liefert.